Arbeitsstelle
Privatschulforschung

Drei Beiträge zu Privatschulen in der FAZ und FAS

1. Okt. 2024

In dem Artikel „So teuer sind Privatschulen: Jeder zehnte Schüler in Deutschland besucht eine Privatschule. Die Eltern lassen sich das oft mehrere Tausend Euro im Monat kosten.“ von Sarah Huemer und Stephan-John Swierczyna steht das für den Besuch einer Privatschule zu entrichtende Schulgeld im Fokus. Wie eine Abbildung zum Artikel zeigt, variiert die Höhe dieses Schulgeldes – je nach Träger und Art der Privatschule – zwischen 80 und 2.100 Euro im Monat. Noch deutlich höhere Kosten – von mehr als 4.000 Euro monatlich – fallen beim Besuch einer der acht deutschen Eliteinternate (wie z. B. „Schloss Salem“ oder „Schloss Torgelow“) an. Darüber hinaus gibt der Artikel einen konzisen Überblick zum aktuellen Erkenntnisstand zu weiteren Fragen (Wer besucht eine Privatschule? Durch welche Faktoren lässt sich Wachstum der Privatschulen erklären? Wer sind die häufigsten Träger? Wie ist die Schülerschaft an Privatschulen zusammengesetzt?) und lässt dabei u. a. den Bildungsforscher Prof. Dr. Thomas Koinzer von der Humboldt-Universität zu Berlin und Ellen Jacob, Bundesgeschäftsführerin des Verbandes deutscher Privatschulverbände, zu Wort kommen. Illustriert wird der Artikel durch weitere informative Abbildungen – etwa zur Anzahl der Privatschulen nach Bundesland (leider nur in Form von absoluten Häufigkeiten).

Ein inhaltlich ähnlich ausgerichteter, an einigen Stellen aber noch weiter ins Detail gehender Überblick über den aktuellen Kenntnisstand zu Privatschulen wird in dem Artikel „Akademikerkinder unter sich“ von Uwe Ebbinghaus gegeben. Im Blickpunkt steht dabei vor allem die Frage, ob Privatschulen in Deutschland noch dem Grundgesetz entsprechen. Der Artikel unterstreicht, wie unterschiedlich die Länder bei der Umsetzung der im Grundgesetz Artikel 7 Absatz 4 und 5 formulierten Vorgaben für die Errichtung und den Betrieb privater Schulen vorgehen. Problematisiert wird dabei, dass weitgehend intransparent ist, ob und wie geprüft wird, inwiefern einzelne Privatschulen gegen das im Grundgesetz verankerte „Sonderungsverbot“ verstoßen.

Flankiert wird der Artikel von einem Interview mit dem Bildungsforscher Marcel Helbig, der insbesondere auf die aus seiner Sicht mangelhafte Rechtsdurchsetzung der im Grundgesetz verankerten Vorgaben an Privatschulen hinweist. Als Hauptprobleme identifiziert er dabei zum einen, dass das Privatschulwachstum gegenwärtig im Grundschulbereich am stärksten ausfällt, obwohl für die Errichtung einer privaten Grundschule härtere Vorgaben gelten als bei den weiterführenden Schulen. Zum anderen formuliert er den Wunsch, dass die Länder klare Vorgaben zur Höhe des Schulgeldes machen sollen, an die sich die Schulen dann auch halten müssen.